Vom Umgeisten

(Über die ReueUmgeisten griech. metanoia: die Hinwendung des Nous (des menschl. Geistes) von der Sünde zu Gott durch Reue und Umkehr)

(Ergänzender Text zu Band 6, orig. AE I 2)

Nachfolgender Aufsatz bildet das zweite Kapitel des ersten Bandes „Asketische Erfahrungen“ des heiligen Bischofs Ignatij. In der deutschen Edition ist dieser Text nicht enthalten.

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Die Übersetzung darf unter Angabe der Quelle (Ignatij.de) frei verwendet werden. Kommerzielle Verwendung bedarf unserer Zustimmung.


Über die reuevolle UmkehrUmgeisten griech. metanoia: die Hinwendung des Nous (des menschl. Geistes) von der Sünde zu Gott durch Reue und Umkehr[1]

Kehrt um und glaubt an das Evangelium! Kehrt um! Denn das Himmelreich ist nahe (Mk 1,15; Mt 4,17). Dies waren die ersten Worte der Predigt des Gottmenschen. Bis heute spricht Er dieselben Worte zu uns durch das Evangelium.

Als die Sünde übermächtig wurde in der Welt, stieg der allmächtige Arzt in die Welt herab. Er stieg hinab zur Welt der Verbannung, in das Land unserer Irrwege und Leiden, die der ewigen Qual im Hades vorangehen, und Er verkündet uns Erlösung, Trost und Heilung für alle Menschen ohne Ausnahme. Kehrt um!

Die Kraft des Umgeistens beruht auf der Kraft Gottes: Der Arzt ist allmächtig, und allmächtig ist die von Ihm gespendete Arznei.

Einst, als der Herr auf Erden predigte, rief Er alle, die an der Sünde krank waren, und hielt keine Sünde für unheilbar. Bis heute ruft Er fortwährend alle zur Umkehr, verspricht und schenkt Vergebung jeglicher Sünde, Heilung jeglichen sündigen Gebrechens.

Oh, Gäste dieser Erde! Oh, ihr alle, die ihr auf dem breiten Wege, im nie verstummenden Lärm irdischer Angelegenheiten, Vergnügungen und Zerstreuungen vorwärts eilt oder euch dahinschleppt, über Blumen hinweg, die spitze Dornen tragen, die ihr dem Ende eures Weges zustrebt, das euch allen bekannt ist und doch von allen vergessen wird, dem finsteren Grab und einer noch dunkleren, schrecklichen Ewigkeit – Haltet inne! Verwerft die Verlockung dieser Welt, die uns beständig gefangen hält! Hört auf das, was uns der Erlöser verkündet, und schenkt Seinen Worten gebührende Aufmerksamkeit! Kehrt um und glaubt an das Evangelium, spricht Er zu euch, kehrt um! Denn das Himmelreich ist nahe. 

Es ist außerordentlich notwendig für euch, Gäste dieser Erde, die volle Aufmerksamkeit auf diese wahrlich nützliche und errettende Mahnung zu richten: Sonst fehlt euch, wenn das Grab, der Staub und die Tore der Ewigkeit euch ereilen, die rechte Vorstellung von dieser Ewigkeit wie auch von den Pflichten des dort Eintretenden; dann hättet ihr euch dort nur die gerechten Strafen für eure Sünden bereitet. Die schwerste aller Sünden ist die Achtlosigkeit gegenüber den Worten des Erlösers, die Missachtung des Erlösers. Kehrt um!

Trügerisch und arglistig ist der Weg des irdischen Lebens: Denen, die an seinem Anfang stehen, erscheint er unendlich lang und voller Wirklichkeit; jenen, die sein Ende erreicht haben, erscheint er als überaus kurz und voller leerer Traumgesichte. Kehrt um!

Ehre, Reichtum und all der übrige vergängliche Besitz und Gewinn, auf dessen Erwerb der blinde Sünder sein ganzes irdisches Leben und all seine seelischen und Leibeskräfte verwendet hat, muss er in jenen Minuten dahinfahren lassen, in denen die Seele machtvoll ihrer Kleidung – des Körpers – entblößt wird: wenn die Seele von unerbittlichen Engeln zum Gericht des gerechten Gottes geführt wird, Den sie nicht kennt, Den sie geringgeschätzt hat. Kehrt um!

Die Menschen sind bemüht und beschäftigt, sich mit Wissen vollzustopfen, jedoch nur mit unwichtigem, lediglich zeitlichem Wissen, das der Befriedigung von Bedürfnissen, Bequemlichkeiten und Launen im irdischen Leben dient. Die wirklich notwendige Erkenntnis und das Werk, wofür allein uns das Erdenleben geschenkt ist – Gotteserkenntnis und die vom Erlöser vermittelte Versöhnung mit Ihm – lassen wir dagegen völlig außer Acht. Kehrt um!

Brüder! Lasst uns vorbehaltslos im Lichte des Evangeliums unser irdisches Leben betrachten. Es ist ein Nichts! All seine Güter werden vom Tod geraubt, durch verschiedene unerwartete Umstände häufig auch noch viel früher. Diese vergänglichen und so schnell dahinschwindenden Güter sind es nicht wert, als Güter bezeichnet zu werden! Eher sind es Illusionen, Fangnetze. Wer sich in diesen Netzen verfängt und sich darin verwickelt, verliert die wahren, ewigen, himmlischen, geistigen Gaben, die durch den Glauben an Christus und durch Seine Nachfolge auf dem mystischen Pfad eines den Evangelien gemäßen Lebenswandels verliehen werden. Kehrt um!

Wie furchtbar blind sind wir doch! Wie offensichtlich beweist diese Blindheit doch unseren Fall! Wir sehen, wie unsere Brüder sterben; wir wissen, dass auch uns unausweichlich, vielleicht schon sehr bald, der Tod bevorsteht, denn noch keiner der Menschen ist für immer auf der Erde geblieben. Wir sehen, dass viele auch schon vor ihrem Tod vom irdischen Wohlergehen im Stich gelassen werden und es sich oft in ein Elend verwandelt, das einem täglichen Vorgefühl des Todes gleichkommt. Doch trotz des so deutlichen Zeugnisses der eigenen Erfahrung fahren wir fort, zeitlichen Gütern nachzujagen, als wären sie von Dauer und für ewig. All unsere Aufmerksamkeit richten wir nur auf sie! Vergessen ist Gott! Vergessen die großartige und zugleich bedrohliche Ewigkeit! Kehrt um!

Die vergänglichen Güter werden uns verraten, Brüder, gewiss werden sie uns verraten: Reiche werden sich durch ihre Reichtümer verraten, die Berühmten durch ihren Ruhm, die Jungen durch ihre Jugend und die Weisen durch ihre Weisheit. Nur ein einziges ewiges und wesentliches Gut kann der Mensch sich auf seinem irdischen Lebensweg aneignen: wahrhafte Gotteserkenntnis, Versöhnung und Einung mit Gott. Diese werden von Christus geschenkt, doch um sie zu erlangen, muss man seinerseits vom sündigen Leben lassen und es verachten lernen. Kehrt um! Kehrt um! Was bedeutet es, umzukehren? Es bedeutet, seine Sünden zu bekennen, sie zu bereuen und von ihnen zu lassen – so hat ein gewisser großer heiliger Vater[2] auf diese Frage geantwortet – und man darf zu ihnen nie wieder zurückkehren. So wurden viele Sünder zu Heiligen und viele Gesetzesübertreter zu Gerechten. Kehrt um! Weist nicht nur die offensichtlichen Sünden – Mord, Raub, Hurerei, Verleumdung und Lüge – von euch, sondern auch verderbenbringende Zerstreuungen, Fleischesgelüste, ungezügelte Phantasie und unerlaubte Gedanken – alles, alles, was das Evangelium untersagt. Reinigt euer früheres, sündiges Leben mit den Tränen wahrhafter Reue. Sprich nicht zu dir selbst in Schwermut und seelischer Schwachheit: Ich fiel in schwere Sünden; durch lange Zeit sündigen Lebens habe ich mir sündige Gewohnheit zu eigen gemacht: mit der Zeit verwandelten sie sich sozusagen in natürliche Eigenschaften und machten mir die BußeUmgeisten griech. metanoia: die Hinwendung des Nous (des menschl. Geistes) von der Sünde zu Gott durch Reue und Umkehr unmöglich.[3] Solche düsteren Gedanken gibt dir dein Feind ein, den du noch nicht wahrgenommen und durchschaut hast.[4] Er weiß um die Macht dieser Erkenntnis, er fürchtet auch, dass dein UmgeistenUmgeisten griech. metanoia: die Hinwendung des Nous (des menschl. Geistes) von der Sünde zu Gott durch Reue und Umkehr dich seiner Herrschaft entreißt – also bemüht er sich, dich davon abzulenken, indem er die allmächtigen Heilkunst Gottes der Kraftlosigkeit bezichtigt.

Dein Schöpfer, Der dich aus dem Nichts erschuf, hat die Umkehr geboten. Leicht kann Er dich daher wiederherstellen und dein Herz verwandeln, aus einem sündenliebenden Herzen ein gottliebendes Herz schaffen, aus einem sinnlichen, fleischlichen, böswilligen, lasterhaften Herzen ein reines, geistliches, heiliges Herz.

Brüder! Erkennen wir die unbeschreibliche Liebe Gottes zum gefallenen Menschengeschlecht: Der Herr ist Mensch geworden, um durch Seine Menschwerdung jene Strafen auf Sich nehmen zu können, die sich die Menschen verdient haben, und um durch die Kreuzigung des Allheiligsten die Schuldigen von der Bestrafung loszukaufen. Was zog Ihn hierher zu uns auf die Erde, in das Land unserer Vertreibung? Etwa unsere Gerechtigkeiten? Nein! Angezogen wurde Er von der beklagenswerten Lage, in die wir durch unsere Sündigkeit gekommen sind. Sünder! Lasst uns Mut fassen. Für uns, gerade für uns hat der Herr das große Werk Seiner Menschwerdung vollbracht; mit unermesslicher Gnade hat Er auf unsere Gebrechen geschaut. Hören wir auf zu zweifeln! Lassen wir Schwermut und Zwiespalt fahren! Erfüllt von Glauben, Eifer und Dankbarkeit wenden wir uns der Reue zu: Mit ihrer Hilfe schließen wir unseren Frieden mit Gott. Wenn der Schuldige sich von allen Sünden, die er getan hat, abwendet, alle Meine Satzungen bewahrt und nach Recht und Gerechtigkeit handelt, wird er bestimmt am Leben bleiben, er wird nicht sterben. Keines seiner Vergehen, die er begangen hat, wird ihm angerechnet. Wegen seiner Gerechtigkeit, die er geübt hat, wird er am Leben bleiben (Ez 18,21f). Ein solches Versprechen gibt Gott dem Sünder aus dem Munde Seines großen Propheten.

So wollen wir nach unseren schwachen Kräften der großen Liebe des Herrn zu uns auf die Weise entsprechen, wie es Seinen Geschöpfen, gefallenen Geschöpfen, allein möglich ist, der Liebe des Schöpfers zu entsprechen: Lasst uns umgeisten! Bereuen wir nicht allein mit den Lippen; beweisen wir unsere Umkehr nicht nur durch ein paar Tränen von kurzer Dauer, nicht nur äußerlich durch Teilnahme am kirchlichen Gottesdienst und Beachtung kirchlicher Rituale, wie es die Pharisäer tun. Bringen wir zusammen mit den Tränen und der äußerlichen Frömmigkeit auch die würdige Frucht der Reue dar: Wenden wir unser sündiges Leben in ein Leben nach dem Evangelium. Warum wollt ihr denn sterben, ihr vom Haus Israel? (Ez 18,31). Warum wollt ihr Christen denn durch eure Sünden einen ewigen Tod sterben? Warum füllt ihr den Hades, als wäre in der Kirche Christi nicht die allmächtige Umkehr geboten worden? Dieses unendlich gütige Geschenk ist dem Hause Israel – den Christen – gegeben. Zu welchem Zeitpunkt im Leben und für welche Sünden auch immer – es wirkt mit unverwüstlicher Kraft: Es reinigt jegliche Sünde und errettet jeden, der zu Gott kommt, und sei es in den letzten Minuten vor dem Tode.

Warum wollt ihr denn sterben, ihr vom Haus Israel? Deshalb sterben Christen endgültig zum ewigen Tod: weil sie im Laufe ihres ganzen Erdenlebens stets die Taufgelübde brechen, allein der Sünde dienen; sie gehen zugrunde, weil sie dem Wort Gottes, das ihnen die Umkehr nahelegt, nicht die geringste Aufmerksamkeit schenken. Selbst in den Minuten vor dem Tode können sie die allmächtige Kraft der Umkehr nicht nutzen! Sie können es nicht, weil sie keinerlei über das Christentum keinerlei Erkenntnis gewonnen haben oder eine gänzlich unzulängliche und wirre, die man eher als völliges Nichtwissen bezeichnen muss, statt als irgendwelche Erkenntnis.

So wahr Ich lebe, spricht der Herr, offenbar gezwungen, Seine Glaubwürdigkeit vor den Ungläubigen zu verstärken und Beachtung bei den Achtlosen zu finden, Ich habe kein Gefallen am Tod des Schuldigen, sondern daran, dass ein Schuldiger sich abkehrt von seinem Weg und am Leben bleibt… Warum denn wollt ihr sterben, ihr vom Haus Israel? (Ez 33,11).

Gott war bewusst, dass die Menschen schwach sind und auch nach ihrer Taufe in Sünden fallen würden: Aus diesem Grund setzte Er in Seiner Kirche das Bußsakrament ein, das von den Sünden reinigt, die nach der Taufe begangen wurden. Das Umgeisten muss den Glauben an Christus begleiten, muss vor der Taufe in Christus stattfinden; nach der Taufe aber heilt es die Pflichtverletzungen dessen, der an Christus glaubt und in Christus getauft ist.

Als viele aus Jerusalem und ganz Judäa an den Jordan zu Johannes, dem Prediger der Umkehr, kamen, um getauft zu werden, da bezeugten sie ihm ihre Sünden – nicht, weil der Täufer es nötig gehabt hätte, die Sünden seiner Besucher zu kennen, sondern weil für die Verlässlichkeit ihrer Umkehr ihr Gefühl des Bedauerns über die Sündenfälle mit deren Bekenntnis verbunden werden musste wie ein gewisser heiliger Autor schreibt.[5]

Die Seele, die weiß, dass sie zur Beichte ihrer Sünden verpflichtet ist, sagt derselbe heilige Vater, wird allein durch diesen Gedanken wie durch Zügel von der Wiederholung früherer Verfehlungen abgehalten; leicht wiederholen sich dagegen solche Sünden, die nicht gebeichtet wurden und sozusagen im Dunkeln begangen wurden.

Durch das Beichten der Sünden wird die Freundschaft mit ihnen aufgekündigt. Hass auf die Sünde ist das Merkmal wahren Umgeistens, der Entschlossenheit zu einem tugendhaften Lebenswandel.

Hast du dir Sünden angewöhnt, so beichte diese umso häufiger. Dann befreist du dich schon bald aus ihrer Gefangenschaft und wirst mit Leichtigkeit und Freude dem Herrn Jesus Christus folgen.

Wer ständig seine Freunde verrät, dem werden sie zu Feinden. Sie werden sich von ihm fernhalten wie von einem Verräter, der ihnen nach dem Leben trachtet: Ebenso werden die Sünden von dem weichen, der sie bezeugt, weil die Sünden auf dem Stolz der gefallenen Natur gründen und wachsen, Entlarvung und Schande aber nicht ertragen.

Wer im Vertrauen auf die spätere Reue bewusste und freiwillige Sünden zulässt, verhält sich arglistig gegenüber Gott. Einen, der bewusst und freiwillig sündigt und sich auf die Reue verlässt, wird der Tod unverhofft ereilen, ohne dass ihm die Zeit gewährt wird, die er der Tugend widmen wollte.[6]

Das Sakrament der Beichte reinigt ganz entschieden alle in Worten, Taten und Gedanken begangenen Sünden. Um aber sündige Gewohnheiten aus dem Herzen auszumerzen, wenn sie dort über lange Zeit Fuß gefasst haben, braucht es Zeit und Ausdauer in der Reue. Unablässige Reue bedeutet eine unablässige Zerknirschung des Geistes, den Kampf mit Gedanken und Gefühlen, in denen sich die im Herzen verborgene sündige Leidenschaft zeigt, die Zügelung der Leibesempfindungen und des Bauches, demütiges Gebet und häufige Beichte.

Brüder! Durch freiwillige Sünde haben wir einst unsere heilige Reinheit verloren, die unberührt nicht nur von sündigen Werken, sondern auch von die Erkenntnis des Bösen war – jene Unbeflecktheit, in deren geistlichem Glanz wir durch die Hand des Schöpfers ins Dasein gelangten. Auch jene Reinheit, die wir in unserer Wiedererschaffung bei der Taufe erlangt haben, ist uns verloren gegangen. Auf unserem Lebensweg haben wir unsere vom Erlöser reingewaschenen Kleider mit verschiedensten Sünden befleckt. Das Wasser der Reue allein ist uns zur Reinigung von ihnen geblieben. Was wird aus uns werden, wenn wir auch diese Reinigung missachten? Dann sollen wir mit unseren von der Sünde entstellten Seelen vor Gott treten, und Er wird die befleckte Seele voller Zorn anschauen und sie dem Feuer des Hades überantworten.

Wascht euch, spricht Gott zu den Sündern, reinigt euch! Schafft Mir eure bösen Taten aus den Augen! Hört auf, Böses zu tun! Kommt doch, wir wollen miteinander rechten, spricht der Herr. (Jes 1,16.18) Womit aber endet dieses Gericht Gottes, das Gericht der Buße, zu dem Gott den Sünder unablässig ruft? Wenn der Mensch seine Sünden erkennt und sich zu wahrer Reue und Besserung entschließt, dann beschließt Gott Sein Rechten mit dem Menschen mit folgendem Richtspruch: Sind eure Sünden auch wie Scharlach, weiß wie Schnee werden sie. Sind sie rot wie Purpur, wie Wolle werden sie (Jes 1,18)

Missachtet ein Christ aber diesen letzteren, gnadenvollen Ruf Gottes, dann wird ihm von Gott der endgültige Tod verkündet. Weißt du nicht, spricht der Apostel, dass Gottes Güte dich zur Umkehr treibt? (Röm 2,4). Gott sieht deine Versündigungen: Er schaut langmütig auf die Sünden, die du unter Seinen Augen begehst, auf die Kette von Verfehlungen, aus denen dein ganzes Leben besteht. Er wartet auf deine Umkehr, und zugleich gewährt Er deiner freien Entscheidung die Wahl zwischen deiner Erlösung und deinem Untergang. Du aber missbrauchst die Güte und Langmut Gottes! Zeigst keine Besserung! Deine Gleichgültigkeit wird wachsen! Deine Achtlosigkeit gegenüber Gott und gegenüber deinem eigenen ewigen Schicksal wächst! Du betreibst nur die Vermehrung deiner Sünden, fügst deinen früheren Verfehlungen neue und schlimme Verfehlungen hinzu! Weil du aber starrsinnig bist und dein Herz nicht umkehrt, sammelst du Zorn gegen dich für den Tag des Zornes, den Tag der Offenbarung von Gottes gerechtem Gericht, auf dem jedem vergolten wird, wie es seine Taten verdienen: Denen, die beharrlich Gutes tun und Herrlichkeit, Ehre und Unvergänglichkeit erstreben, gibt Er ewiges Leben, denen aber, die selbstsüchtig sind und nicht der Wahrheit gehorchen, sondern der Ungerechtigkeit, widerfährt Zorn und Grimm. Not und Bedrängnis wird das Leben eines jeden Menschen treffen, der das Böse tut (Röm 2,5 ff.).

 



[1] Russ. pokajanie, griech. metanoia bedeutet Geisteswandel: die geistige (noetischeNous Geist, Intellekt, Geistkraft des Menschen. "Das, was denkt".) Hinwendung von der Sünde zu Gott, ein „Umgeisten“ (vgl. Byzantinischer Text Deutsch: Die Evangelien, Schweizer Bibelgesellschaft). Die Übersetzung mit „Reue“ bzw. „Buße“ gibt diesen Aspekt nicht deutlich genug wieder.

[4] Ebenda.

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