(079) Brief an die Nonne Alexandra Wasiljewna Wasiljewa, Nr. 3

Über das Bedenken des Todes, den Wohnortwechsel, den Blick auf sich selbst im Verhältnis zu Personen, die um geistlichen Rat bitten; über die Gebetsregel, das Gebet für Ketzer wie für Verstorbene

Was kann bedrückender sein als die Lage einer Seele, wenn sie von Versuchungen verfolgt wird? Es ist, wie im Hades zu sein, in ewiger Qual, und der Gedanke an jene lindert die Versuchungen im Diesseits. „Mein Feind“, so spricht die Verzweiflung (in der „Himmelsleiter“), „ist die Erinnerung an den Tod.“ Bedenkt die Gemeinschaft mit den Dämonen im Hades, dann werdendie Menschen Euch freundlich vorkommen; erinnert Euch an die Qualen in der Hölle, und die Versuchungen werden erträglich.

Wenn Euer Denken das Bild des Einsiedlers verwirft, aus einer Geste der Demut, wie es zumindest äußerlich scheint, dann hört auf den Rat des heiligen Johannes von der Leiter, der im 4. Kapitel seiner „Himmelsleiter“ so spricht: „Völlig unerfahren ist, wer leichtfertig den Entschluss zum Ortswechsel trifft: Denn nichts macht die Seele so fruchtlos, wie Ungeduld … Durch das Umherziehen könntest du die Erlösung verlieren, mit der Christus dich erlösen wird.“ Der heilige Gregor vom Sinai vergleicht diejenigen, die von Ort zu Ort ziehen, mit verpflanzten Bäumen, die bei jeder Verpflanzung Gefahr laufen abzusterben, oder doch mit Gewissheit einen erheblichen Teil ihrer Kraft zu verlieren. Nach allem, was ich aus Eurem Brief spüre, und nach allem, was ich bei den Heiligen Vätern sehe, rate ich Euch nicht dazu, weiterzuziehen. Zu Eurer seelischen Erquickung rate ich Euch, in die Nikiforow-Skite in der Diözese Olonez zum Altvater Jesaja zu reisen. Sein Gespräch wird Euch ermuntern, und ich denke, dass er meinen Rat an Euch bestätigen und Euch offen sagen wird, dass Eure Gedanken über die Wanderschaft nichts anderes sind als eine hinterlistige Eingebung von Dämonen.

Womit können wir das Wort vergleichen, das ich Euch hier zum Wohle des Herrn und zum Wohle Ihrer Seele verkünde? Ich will Euch und andere, die gerettet werden wollen – unter die ich eitel auch mich selbst zählen will – mit Reisenden vergleichen, die ihres Weges ziehen. Dieser Weg war schon immer eng und beschwerlich, aber heutzutage ist eine weitere Unannehmlichkeit hinzugekommen – ein Mangel an Brot. Dieser Mangel ist so groß, dass viele, die ein paar schimmelige Stücke in meiner Tasche bemerken, mich bitten, mit ihnen zu teilen. Und ich teile es, und wer auch immer mir ein schimmeliges Stück zurückgibt, so nehme ich es gerne an, denn ich denke, dass diejenigen, die solch abscheuliches Essen akzeptieren, es aus großer Not annehmen. Ich bitte Euch, meine Worte ebenso zu betrachten und Euch nicht an sie zu binden. Wenn Ihr aber daran gebunden sein wollt, dann bindet Euch, und der barmherzige Herr besitzt die Kraft, Euch gemäß Eurem Glauben zur Freiheit führen. Habt Ihr diese einmal verspürt, werdet Ihr jubeln, dass Ihr einen Schatz gefunden habt, der nicht geraubt werden kann. – Wenn Ihr bei Vater Jesaja seid, so lest ihm als erfahrenem Asketen auch meine Briefe vor, denn „durch zweier und dreier Zeugen Mund soll jede Sache bestätigt werden“ (2 Kor 13,1).

Was die Gebetsregel betrifft, so wisset, dass sie für Euch da ist, Ihr aber nicht für sie, sondern für den Herrn. Macht also vernünftig Gebrauch von Eurer Freiheit. Wenn Ihr schwach seid, kürzt sie, wenn Ihr Kraft besitzt, dehnt sie aus – beides mit Maß und Vorsicht; denn wir sind äußerst schwach und von Dieben und Mördern von überall umgeben. Wenn Ihr nicht zur Kirche kommt, so folgt der Regel, die Ihr beschrieben habt: Ich stimme ihr zu, zumindest bis zu dem Zeitpunkt, an dem mein elendes Herz mir hinsichtlich Eures Anliegens mitteilt, was gändert werden muss. Es ist verboten, für Häretiker so zu beten wie für Mitglieder, die der Kirche angehören; daher dürfen für sie auch keine Teilchen [aus den Prosphoren] für sie entnommen werden, da damit die Teilhaftigkeit an der Kirche dargestellt wird. Aber man kann für ihre Bekehrung beten. Wer seinen Verstorbenen kennt, weint um ihn und betet für ihn. Inhaftierte Kriminelle können nicht für andere Kriminelle bürgen. Der Herr ist Liebe und sehnt Sich so sehr nach der Erlösung aller, dass wir es nicht einmal begreifen können. Vertrauen wir dieser Liebe unser Heil und das aller anderen an, und streben wir unsererseits nach dem, was von uns abhängt – nach unserer Reinigung. Dann werden wir dies erreichen, wenn wir allem entsterben. – Ehre sei Gott!

Что может быть тяжелее состояния души, томимой искушениями? Это пребывание во аде, в вечных муках. Воспоминание о них облегчает здешния искушения. «Враг мой, – говорит (в Лествице) уныние, – есть память смертная». Вспомните об обществе бесов во аде и – люди покажутся Вам добрыми; вспомните о муках во аде и – искушения сделаются для Вас легкими.

Если помысл Ваш отстраняет пример затворника рукою смирения, по крайней мере таким кажущагося по наружности, то послушайте совет святаго Иоанна Лествичника, говорящаго в 4-й степени своей Лествицы так: «Легко решающиеся на прохождение с места на место вполне неискусны: ибо ничто так не делает душу безплодною, как нетерпение… Преходя, ты можешь потерять то искупление, которым тебя искупит Христос». Св. Григорий Синайский уподобляет преходящих с места на место пересаживаемым деревам, при каждой пересадке находящимся в опасности погибнуть, а уж непременно теряющим значительную часть силы своей. По всему, что ощущаю из письма Вашего, и по всему, что вижу из святых Отцов, не даю Вам совета к прохождению. Для отрады же души Вашей, советую съездить в Никифоровскую Пустыню Олонецкой епархии к старцу Исаии. Его беседа будет Вам отрадна, И думаю, что он подтвердит мой совет Вам и скажет Вам с откровенностию, что помыслы Ваши о прохождении ничто иное, как злохитрое советование бесовское.

Чему уподобить слово, теперь мною Вам произносимое, ради Господа к пользе души Вашей? – Уподоблю Вас, и прочих желающих спастись, в числе которых, прельщая себя, думаю, что нахожусь и я, – путникам, идущим по дороге. Путь этот всегда был тесен и прискорбен, но ныне еще прибавилось на нем неудобство – недостаток в хлебе. Этот недостаток так велик, что многие, заметив в моей сумке несколько заплесневелых кусков, просят, чтобы я ими поделился. И делюсь, – а кто возвратит мне заплесневший кусок, беру с приятностию, ибо думаю, что и принимающие такую гнусную снедь, принимают по крайней нужде. Прошу Вас считать такими слова мои и не связываться ими, а если захотите быть связаны ими, то свяжитесь, и милосердный Господь, по вере Вашей, силен извести Вас на свободу, которую ощутивши, возрадуетесь о обретении сокровища некрадомаго. – Если будете у о. Исаии; то прочтите ему и письма мои к Вам, как делателю, имеющему опыт, чтоб «при устах двух свидетелей стал пред вами твердым всяк глагол» (2Кор.13:1), произнесенный о Господе.

Относительно правила молитвеннаго – знайте, что оно для Вас, а не Вы для него, но для Господа. Почему имейте свободу с разсуждением. При немощи убавляйте, при силе прибавляйте – то и другое с умеренностию и осторожностию; потому что мы крайне немощны, и окружены татями и убийцами отовсюду. Когда Вы не бываете в церкви, то читайте правило, прописанное Вами: я его одобряю, по крайней мере до времени, когда окаянному моему сердцу, в случае вопрошения Вашего, известится – что изменить. О еретиках воспрещено молиться, как бы о членах, принадлежащих к Церкви, почему и вынимать о них частицы, как изображения участия в Церкви – не должно, молиться же о обращении их – можно. Имеющий своего мертвеца, о нем плачет, о нем молится. Заключенные в темницу преступники не могут принимать на себя ходатайства о других преступниках. Господь есть Любовь, и столько желает спасения всех, что мы и постичь не можем. Предоставим этой Любви спасение наше – и всех, а с своей стороны постараемся о том, что зависит от нас – об очищении себя. Тогда этого достигнем, когда умрем ко всему. – Богу слава!

http://брянчанинов.рф/tom7/79.shtml

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