Über die rechte Gebetshaltung des Anfängers

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Dieses Kapitel aus Band 5 unserer Reihe gibt einige Grundregeln dafür, was im inständigen Gebet zum Herrn gut ist, und was nicht. Hier einige Auszüge:

1. Das Gebet ist die Darbringung unserer Bitten an Gott.
2. Die Grundlage für das Gebet besteht darin, dass der Mensch ein gefallenes Wesen ist. Er strebt danach, die Glückseligkeit wiederzuerlangen, die er besaß und dann verloren hat, und deshalb betet er.
3. Wahres Gebet ist die Stimme wahrer ReueUmgeisten griech. metanoia: die Hinwendung des Nous (des menschl. Geistes) von der Sünde zu Gott durch Reue und Umkehr. Wenn das Gebet nicht von Reue beseelt ist, dann erfüllt es seinen Zweck nicht, dann findet es auch keine Gnade bei Gott.
4. Auch wenn jemand in höchster Tugend steht, wird sein Gebet von Gott abgelehnt, wenn er nicht wie ein Sünder betet.
5. Die Trauer beim Gedanken an die Sünden ist ein ehrwürdiges Geschenk Gottes, und wer sie mit der gebotenen Sorgfalt und Ehrfurcht in seiner Brust trägt, der bewahrt ein Heiligtum. Sie ersetzt alle körperlichen Askesewerke dort, wo es an Kraft mangelt, diese auszuführen.
6. Bringe in deinen Gebeten dem Herrn kindliche Einfalt dar, einfache kindliche Gedanken – keine kunstvollen, überklugen Worte.
7. Der Wert des Gebets liegt ausschließlich in seiner Qualität, nicht in der Menge: Die Quantität ist nur lobenswert, wenn sie zur Qualität führt.
8. Die Qualität des wahren Gebets besteht darin, dass der NousNous Geist, Intellekt, Geistkraft des Menschen. "Das, was denkt". während des Gebets aufmerksam ist und das Herz mit dem Nous mitfühlt.
9. Wehre die scheinbar guten Gedanken und scheinbaren Erleuchtungen ab, die dir während des Gebets kommen und dich vom Gebet ablenken.  Ihre Herkunft ist das Reich der trügerischen Vernunft, sie reiten auf der Eitelkeit daher wie Reiter hoch zu Rosse.
   
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